Reise- & Erlebnisblog mit Fokus
Auf meiner Seite der Welt begann die Geschichte im Frühjahr 2018. Ein Freund unserer Familie schenkte uns eine Reise nach Israel. Wow! Ich war vorher noch nie dort gewesen, und hatte somit echt wenig Verbindung zum Land. Doch schon als wir am ersten Tag dort landeten, fühlte ich mich direkt zu Hause. So seltsam! Das ging mir noch bei keinem Urlaub so… Nachdem wir dann 11 vollgepackte Tage mit vielen Führungen dort verbracht hatten, ließ mich das Land einfach nicht mehr los! Ich war fasziniert von den Gerüchen, den Landschaften, der Geschichte, den Kulturen, der Architektur, dem Essen, der Vielfalt… einfach allem! Als wir von der Reise zurückkamen, fingen wir als Familie an ein bisschen Hebräisch zu lernen, und ich begann mich mehr mit der Geschichte des Landes auseinanderzusetzen. Über das folgende Jahr hinweg gab Gott mir dann plötzlich immer wieder Bilder, Träume und Visionen, die mit Israel zu tun hatten. Und nach einer Weile wurde es immer deutlicher, dass er mich eines Tages dort haben möchte. Das war für mich ultra spannend, und in meiner zukunftsplanenden Teenager-Phase natürlich auch voll ermutigend! Mehr und mehr formte sich diese Gewissheit in mir, dass Gott mich tatsächlich nach Israel rief, und dass dieses winzige Land im Nahen Osten eines Tages mein neues zu Hause sein sollte.
Fast genau ein Jahr später bot unsere Gemeinde eine Art Unterstützungsreise nach Israel an, was natürlich sofort meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Obwohl ich noch unter dem eigentlich erlaubten Mindestalter war, durfte ich als
Ausnahme Teil dieser Reise sein. Sogar mein Schulleiter gab mir dafür frei! 14 Tage lang ging es diesmal nicht als Tourist, sondern als Unterstützer verschiedener Projekte in das Land. Wir fuhren Boot mit Holocaust-Überlebenden, bemalten die alte Gebäudemauer einer bedouinischen Schule, und gaben ein 3-tägiges Seminar für internationale Studenten. Alles in allem ließ mich diese Reise mit einer Reihe neuer Eindrücke zurück. Ich hatte noch mehr Kulturen kennengelernt als beim 1ten Mal und zusätzlich einige Kontakte geknüpft.
Wiederum ein Jahr später, war ich mit der Schule fertig und entschied mich als nächsten Schritt für ein Auslandsjahr in Israel. Meine Sendeorganisation ließ mich zwischen drei Stellen wählen: Einem jüdisch messianischen Altenheim, einer jüdisch messianischen Kirche, und einem christlich arabischen Sozialprojekt. Eigentlich wollte ich unbedingt nach Israel, um dort Hebräisch zu lernen und im jüdischen Kontext zu leben, aber Jesus machte es mir sehr deutlich, dass er mich für dieses Jahr bei den Arabern haben wollte. Und heute weiß ich auch genau wieso: Bei uns zu Hause in Deutschland war meine einzige Verbindung zur arabischen Kultur das Flüchtlingsheim bei uns um die Ecke. Ständig hörte man schlimme Geschichten darüber, und das sorgte in meinem Herzen für Angst und Verachtung dieser Menschengruppe gegenüber. Gott wusste davon und nutzte das Auslandsjahr, um mich davon zu heilen. Neun Monate verbrachte ich also bei einer arabisch christlichen Familie im Norden Israels. Ich half bei Programmen für Kinder und Jugendliche mit, arbeitete in der Landwirtschaft und war hier und dort bei allem Möglichen anderen dabei. Am Ende dieser Zeit hatte Gott mir die beiden größten Menschengruppen, bzw. Kulturen des Landes ans Herz gelegt - sowohl die jüdische als auch die arabische.
Als mein Jahr in Israel zu Ende ging, wollte ich nichts lieber als direkt dort zu bleiben. Ich sah mich nach Studienplätzen um, nach Sprachkursen und Wohnungen, nach Stipendien und Jobs, aber nichts schien zu klappen. Als ich mich nach viel Widerstreben und Tränen bei Gott darüber erkundigte, was er vorhatte, machte er mir deutlich,
dass er mich zuerst noch einmal in Deutschland haben wollte. Mit einer Mischung aus Wehmut und Vorfreude
verließ ich also meine neue Heimat und begann in Deutschland Nahost-Studien zu studieren. Dieser Studiengang erschien mir der einzig logische zu sein, um mich weiter auf meine Zukunft in Israel vorzubereiten. Ich würde sowohl Arabisch als auch Hebräisch lernen, und nebenbei viel über Geschichte und Politik vermittelt bekommen. Nach einer Weile machte ich es mir außerdem zum Ziel, jedes Semester wenigstens einmal nach Israel zu fliegen. Bei jeder Reise suchte ich nach neuen Hinweisen zu Gottes Auftrag an mich, von denen ich vor Ort mehr zu finden hoffte als in Deutschland.
Auf diesen regelmäßigen Backpack-Reisen erlebte ich unglaublich spannende und unvorhergesehene Dinge, sah das Land von einer sehr rohen und ungeschönten Seite, und lernte wie sehr ich auf Gott angewiesen war. Ich lernte viele neue Leute und Orte kennen, arbeitete in inspirierenden Projekten mit, und besuchte mehrere Gemeinden. Gott schenkte mir auch tatsächlich viele neue Hinweise zu meiner Zukunft, die ich wie einen Schatz in meinem Herzen sammelte. Drei Jahre verbrachte ich so zwischen Studium und Israel, und kann heute definitiv sagen, dass Gott meinen Charakter unglaublich geformt hat.
Zum Zeitpunkt meines 4ten Semesters sah die Vision die Gott in mir für Israel und mein Leben ins Herz gelegt hatte, in etwa so aus: Stell dir eine lange Straße in der Steinwüste Israels vor, mit meilenweitem Nichts zu beiden Seiten. Alles ist ruhig. Das einzige was man hört, ist das Sausen des Windes und ab und an die leise Bewegung von Sand. Und von dieser Straße geht nun ein kleiner Weg ab, eine Art breiter Trampelpfad. Dieser führt nun zu einer großen Ansammlung von kleinen, flachen Häusern und riesigen Zelten, die noch aussehen wie zu Zeiten Abrahams. Dazwischen sieht man verschiedenste Tiere und Plantagen, vereinzelte Baumreihen und Grünflächen.
24.02.2025
Vielleicht steht da sogar ein Wasserteich in der Mitte. Das ist das Wüstendorf - die Farm in der Negev-Wüste - die Gott mir aufs Herz gelegt hat. Der Traum ist, dass diese Farm von einem Team aus christlichen Familien geleitet wird. Ein Team mit freundschaftlichem Gemeinschaftsleben, das gleichzeitig Gemeinde und Projektpartnerschaft ist. Dieser Ort soll offen sein für müde und gebrochene Seelen jeden Hintergrundes. Sie sollen hier vor allem Zeit, Raum und Ruhe finden, um Gott zu begegnen und neue Klarheit zu erlangen. Für Gäste aus dem Hintergrund der Prostitution und des Missbrauchs jeden Alters, soll es spezielle Angebote geben.
Ich wusste Gott hatte diesen Traum geleitet und die Vision immer weiter konkretisiert. Und ich wusste auch, dass ich nicht nur zu einer Volksgruppe gerufen war. Gott rief mich in die Wüste in Israel, und mit diesem Ort zu all jenen Menschen die mir dort begegnen würden. Mein Auftrag war es sie zu lieben, ihnen beizustehen, und ihnen ein Zuhause zu schaffen. Der Rest würde Gottes Sache sein, und nur er allein konnte geben was es dafür brauchte.
Je konkreter diese Vision wurde, desto größer wurde in mir auch der Drang sie umzusetzen. In einem Anflug großer Vorfreude, nachdem ein weiteres Detail zum großen Bild hinzu kam, erstellte ich die erste Vision der Website „goldinthedesert“. Etwas später, als ich mal wieder an der Website arbeitete, stieg plötzlich ein unglaublicher Frust in mir auf, als ich mein Foto auf der Homepage sah. Die Vision sah doch ein Team vor! Doch ich hatte niemanden der diese Vision mit mir teilte - ich war ganz allein! Aus Verzweiflung und Trauer heraus tauschte ich mein Foto gegen eine Zeichnung aus, auf der Ich, mein zukünftiger Ehemann und unsere Tochter zu sehen waren. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keine Ahnung, was mir in etwa drei Monaten passiere würde!…
"Durch Glauben baute Noah, als er eine göttliche Weisung über das, was noch nicht zu sehen
war, empfangen hatte, von Furcht bewegt, eine Arche, zur Rettung seines Hauses."
Hebräer 11,7
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